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Fulda Challenge Tag 3: Jack Londons Geist weht durch Dawson City und treibt die Athleten zu Top-Leistungen an...

16/01/12

Ohne den Klondike-Highway wäre es ein beschwerlicher Weg von Whitehorse nach Dawson City. Wie die Goldsucher im Jahr 1898 würde es im Sommer per Schiff den Yukon hinauf gehen oder im Winter auf Hundeschlitten. Doch im Jahr 1942 änderte sich die Infrastruktur des bis dato wilden Yukon-Territoriums schlagartig. Der neu gebaute 712-Kilometer lange Klondike-Highway nahm der als lebensgefährlich eingestuften Reise ins Goldsucher-Paradies ihren letzten Schrecken.
Nachdem dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour im Jahr 1941 traten die USA in den zweiten Weltkrieg ein. Den kommandierenden Generälen in Washington war nach dieser Attacke klar, dass die Westküste Nordamerikas nicht länger unverwundbar war. So beschloss man, eben jenen Klondike-Highway zu bauen, um Truppenkontingente der US-Streitkräfte auf schnellstem Weg nach Alaska entsenden zu können. Heute rollt der Fulda Tross über diese einstige Militärstraße gen Norden. Die Fulda Challenge ist jährlicher Dauergast auf dieser legendären Piste.
Das Thermometer signalisiert: minus 45 Grad Celsius. Auf dem Weg nach Dawson City ist die Notlandebahn an der Braeburn Lodge Kulisse des fünften Wettkampfes. Beim Ski Jöring kam es vor allen Dingen auf Koordination der Teampartner an. Wie beim Wasserski hängt der eine Teampartner hinter einem SUV-Geländewagen und muss auf Skiern einen Pylonenkurs abfahren, während der andere Teampartner dabei Gasfuß und Lenkrad kontrolliert. Angesichts des scharfen Fahrtwindes – dem so genannten Windchill – bei rund 100 Kilometern pro Stunde wird die Haut der Athleten von rund minus 70 Grad Celsius angegriffen. „Das schmerzt ganz schön und ist bei diesem Event das Hauptproblem“, erläutert Lina van de Mars nach ihrem Durchgang knapp. Für Christine Theiss hätte es dagegen noch etwas schneller zugehen können: „Ein geniales Erlebnis. Das hat richtig Spaß gemacht“, zeigte sich die Kickbox-Weltmeisterin hinterher begeistert von dieser Disziplin.
Erneut stark setzten sich die Schweizer in Szene. Jelena Maksimovic siegte bei den Damen souverän vor Angelika Hohenwarter aus Österreich und Chantal Mackenzie aus Kanada. Angelo Brack dominierte bei den Herren. Er verwies Ryan Smith und Alexander Lang auf die Plätze. Die Teamwertung ging damit deutlich an die beiden Schweizer.
In Dawson City herrschen mit rund 50 Grad unter dem Gefrierpunkt gestern ganz eigene Gesetze. Durch die dunklen schummrigen Straßen weht hier am Abend nicht nur polarer Wind. Der Hauch von Schriftsteller Jack London ist förmlich überall spürbar. In Dawsons Blütezeit Anfang des 20. Jahrhunderts wirkte der Schöpfer unzähliger Abenteuerromane hier im hohen Norden Kanadas. Der Goldrush-Run führt als sechstes Event der Fulda Challenge auch an der Hütte Londons vorbei. Inspiriert vom Geist der Abenteuergeschichten brillierten Katja Beer bei den Damen und Alexander Lang bei den Herren bei diesem 6,9 Kilometer langen Lauf-Event. Sie verwiesen Berit Diel und Chantal Mackenzie beziehungsweise Angelo Brack und Martin Zach aus Österreich auf die Plätze. Die Mannschaftswertung des Goldrush-Run sicherten sich damit Berit Diel und Alexander Lang.
„Mit dem Goldrush-Run geht heute ein sehr ereignisreicher und beeindruckender Tag zu Ende. Ich bin ganz schön fertig, aber die Stimmung ist gut“, freut sich Christine Theiss über den Teamgeist der 14 Athleten. Wettkampfleiter Hans-Joachim Stuck lobt: „Dieses Jahr sind die Bedingungen für die Athleten besonders hart. Bei solch harten Witterungsbedingungen derartige Höchstleistungen abzuliefern ringt mir Respekt ab.“
Die Fulda Challenge bleibt weiterhin spannend: In der Gesamt-Einzelwertung führt nun Chantal Mackenzie (43 Punkte) bei den Damen vor Berit Diel (42) und Jelena Maksimovic (35). Die Wertung der Herren dominiert derzeit Angelo Brack (51 Punkte). Aber Alexander Lang (45) und Ryan Smith (35) sind noch nicht geschlagen.
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