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110 Jahre Tachometer – und die Erfolgsgeschichte dreht sich weiter

15/11/12

Eines der wichtigsten Bauteile im Auto, der Tachometer, feiert in diesem Jahr seinen 110. Geburtstag. Ingenieur Otto Schulze ließ im Oktober 1902 den Wirbelstromtacho in Berlin patentieren – und revolutionierte damit die Welt der Geschwindigkeitsmessung. Heute ist der Tacho in jedem Straßenfahrzeug Pflicht. Und er kann viel mehr, als nur die aktuelle Geschwindigkeit anzeigen.
Die Erfolgsstory des Tachos begann erst einige Jahre nach der Erfindung des Automobils. Erst mit zunehmender Motorleistung wurde eine verlässliche Messung der Geschwindigkeit unverzichtbar. „Denn der Mensch kann mit seinem Gleichgewichtsorgan zwar positive oder negative Beschleunigung erfühlen, bei konstanten Geschwindigkeiten muss er allerdings passen“, erklärt Eelco Spoelder, Leiter des Geschäftsbereichs Instrumentation & Driver HMI beim internationalen Automobilzulieferer Continental. Der Siegeszug des Tachos begann – zunächst noch als teure Sonderausstattung. Ab Mitte der Dreißigerjahre wurden erste Kombiinstrumente mit Anzeigen für Drehzahl, Kraftstoffvorrat und Kontrollleuchten gebaut.
Das damals noch rein mechanische Wirkprinzip des Tachos erlebte mit der Einführung des elektrischen Tachos Mitte der Fünfzigerjahre einen ersten technologischen Sprung. Statt die Radumdrehungen mit einer Welle zu übertragen, wurde die Drehzahl an Rad oder Getriebe bei diesem Prinzip mit einem Dynamo in ein elektrisches Signal umgewandelt. Heutzutage wird die Tachonadel meist anhand eines Schrittmotors bewegt. Nur auf den ersten Blick erstaunlich: Die Form der Instrumente hat sich in 110 Jahren kaum verändert. Trotz modischer Variationen mit digitalen LCD-Anzeigen oder Walzen dominiert in vielen Cockpits das klassische Rundelement. Dies hat vor allem ergonomische Gründe, da sich runde Instrumente intuitiv ablesen lassen und den Fahrer so nicht vom Fahrgeschehen ablenken. Übrigens: In modernen Kombiinstrumenten lassen sich zusätzlich viele weitere wichtige Informationen anzeigen – beispielsweise Spritverbrauch oder Durchschnittsgeschwindigkeit.
Ein Blick in die Zukunft: Der Trend zu mehr Infotainment – also Musikanlage, Mobiltelefon oder Navigation – verlangt von den Herstellern nach neuen Strategien. Denn je mehr Infotainment dem Fahrer in der Mittelkonsole zur Verfügung steht, desto größer ist die Gefahr der Ablenkung. „Eine strikte Trennung zwischen fahrrelevanten Informationen im Kombiinstrument und Infotainment in der Mittelkonsole ist heute fast nicht mehr möglich“, sagt Spoelder. Continental setzt deshalb auf ein variables Konzept, in dem der Fahrer situationsabhängig entscheiden kann, welche Informationen er benötigt. Diese neuen Anzeigen sind mit einer Mischung aus analogen Instrumenten wie Tacho oder Drehzahlmesser und Bildschirmen für weitere Informationen ausgelegt.
Und es gibt noch einen Trend: Head-up-Displays sind auf dem Vormarsch und versorgen den Fahrer mit wichtigen Informationen. Dabei werden Daten wie Geschwindigkeit oder Navigationshinweise auf die Frontscheibe und somit direkt ins Blickfeld des Fahrers projiziert – für zusätzliche Sicherheit und Übersichtlichkeit.
Wie auch immer sich die Darstellung fahrrelevanter Daten weiterentwickeln wird: Auch komplexe Inhalte werden künftig immer einfacher und übersichtlicher dargestellt. Der Tacho jedoch bleibt dabei nach wie vor ein ganz wichtiges Element im Cockpit.
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