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Continental und BMW Group entwickeln gemeinsam hochautomatisiertes Fahren für die Autobahn

27/02/13

Der internationale Automobilzulieferer Continental, Hannover, und die BMW Group, München, bündeln ihre Entwicklungskapazitäten, um die langfristigen Voraussetzungen zur Serieneinführung hochautomatisierten Fahrens auf Europas Autobahnen zu definieren. Beide Unternehmen unterzeichneten dazu im Januar 2013 einen Vertrag, um gemeinsam einen elektronischen Co-Piloten zu entwickeln. Übergeordnetes Ziel der Forschungspartnerschaft ist es, den Weg für hochautomatisierte Fahrfunktionen über das Jahr 2020 hinaus zu bereiten.
„Automatisiertes Fahren ist ein Kernelement der Mobilität der Zukunft, denn es wird die Sicherheit, den Komfort und die Effizienz im Straßenverkehr deutlich erhöhen“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart. „Gemeinsam mit der BMW Group werden wir ein technisches Gesamtkonzept erarbeiten, das eine sichere und für den Endkunden attraktive und bezahlbare Hochautomatisierung der Autobahnfahrt ermöglicht. Wir bringen dabei unsere Systemkompetenz aus den Bereichen der Fahrsicherheit, der Fahrerinformation und des Antriebsstrangs in das Projekt ein“, fügte er hinzu. „Das gemeinsame Forschungsprojekt mit der BMW Group trägt dem großen Forschungs- und Entwicklungsbedarf Rechnung, der für die Realisierung der Vision vom automatisierten Fahren notwendig ist. Denn die Automatisierung des Fahrens erfolgt nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren“, so Degenhart weiter.
Das Kooperationsprojekt zwischen Continental und der BMW Group läuft bis Ende 2014. Innerhalb dieser zwei Jahre sollen mehrere prototypische Versuchsfahrzeuge zum hochautomatisierten Fahren aufgebaut werden. Danach werden die Forschungsprototypen einem ausgewählten Personenkreis ausgebildeter Versuchsteilnehmer zur Verfügung gestellt. Dabei sollen die hochautomatisierten Fahrfunktionen mit seriennaher Technik nicht nur auf deutschen, sondern auch auf europäischen Autobahnen mit all ihren Herausforderungen wie Autobahnkreuzen, Mautstellen und Baustellen über Ländergrenzen hinweg erprobt werden.
Continental bringt seine umfassende Systemkompetenz in das Projekt ein
Als Forschungspartner wird Continental in mehreren Projektbereichen wichtige Beiträge leisten. Für den Betrieb der Versuchsfahrzeuge wird das Unternehmen beispielsweise die notwendige Umfeldsensorik bereitstellen: Ziel ist hier ein leistungsfähiges Modell der Fahrzeugumgebung darzustellen. Dabei werden Fernbereichs-Radare sowie Kameras zum Einsatz kommen, die sich bei Continental bereits in Serienproduktion befinden.
Um den jederzeit sicheren Betrieb der Versuchsflotte zu ermöglichen, wird Continental gemeinsam mit der BMW Group eine Sicherheitsarchitektur entwickeln, die eine stabile Fahrweise der Versuchsträger selbst bei eventuellen Fehlfunktionen erlaubt. Darüber hinaus wird das Unternehmen neben der Beteiligung am Aufbau der Versuchsträger maßgeblich an der Definition der Funktions- sowie der Elektrisch/Elektronischen-Architektur (E/E-Architektur) mitwirken, in die Funktionsentwicklung eingebunden sein und die notwendigen Forschungsarbeiten für das Backend unter der Leitung der BMW Group durchführen.
Automatisiertes Fahren: Continental verfügt über langjährige Forschungserfahrung
Bereits heute arbeiten bei Continental mehr als 1.300 Spezialisten an den Grundlagen automatisierten Fahrens: an Fahrerassistenzsystemen, wie beispielsweise Abstandsregeltempomat und Notbremsassistent, die mit ausgereifter Technologie zur Erfassung des Fahrzeugumfelds mit Kamera, Infrarot und Radar in vielen Fahrsituationen den Fahrer warnen, unterstützen und entlasten. In 2013 investiert Continental dafür mehr als 100 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung.
Continental zählt sich bereits heute zu den führenden Herstellern von Fahrerassistenzsystemen und hat seit dem ersten Serienprojekt 1999 für die Mercedes S‑Klasse mehr als 100 Projekte für Automobilhersteller weltweit realisiert. Darüber hinaus verfügt Continental über langjährige Kompetenz in der Gestaltung von Anzeige- und Bedienoberflächen sowie im Energiemanagement von Antriebssystemen.
Die Integration auf Systemebene wird domänenübergreifend in der strategischen Vorentwicklung koordiniert. In Kombination mit ihrem Netzwerk aus Partnern im Bereich Informations- und Kommunikationstechnik befähigt diese Aufstellung Continental, automatisiertes Fahren ganzheitlich zu realisieren. Dabei kann der international agierende Zulieferer bereits auf mehrjährige Entwicklungsaktivitäten im Bereich Automatisierung zurückblicken.
So hat das Unternehmen schon 2011 beispielsweise im Rahmen des EU-Forschungsprojekts HAVEit einen hochautomatisierten Assistenten für die Fahrt in Staus und Baustellen als Beispiel eines komplexen Verkehrsszenarios entwickelt.
Neben seinem Engagement in weiteren Forschungsprojekten (AKTIV, DARPA Urban Challenge), hat das Unternehmen Anfang 2012 einen zweiwöchigen Dauertest mit bereits seriennaher Technik im US-Bundesstaat Nevada abgeschlossen. Über 15.000 Meilen Fahrzeugbetrieb wurden dort hauptsächlich hochautomatisiert auf öffentlichen Straßen absolviert. Für sein Versuchsfahrzeug hat Continental im Dezember 2012 vom Department of Motor Vehicles (DMV) Nevada, USA, die Genehmigung erhalten, automatisiertes Fahren auf den öffentlichen Straßen des US-Bundesstaates zu testen. Continental ist damit der erste Automobilzulieferer, der von der zuständigen Zulassungsbehörde solch eine Lizenz erhalten hat.
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