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Fulda Challenge Tag 1: Schlitten - Power

14/01/12

Blendendes Wetter, eine Herzogin und 14 Athleten: Die Fulda Challenge startete gestern zu ihrer zwölften Auflage. Für eine Woche rollt beim arktischen Extremsport-Wettkampf im Yukon-Territorium nun die „Rote Armee“ – so nennen die Einheimischen den Tross der Fulda Challenge – durch den naturgewaltigen Norden Kanadas.
Während am Morgen das Thermometer noch vergleichsweise milde minus 10 Grad anzeigte, wurde es am Tage kontinuierlich kälter. Für den Samstag sind bereits minus 30 Grad vorhergesagt. Die Sonne am stahlblauen Himmel setzt die endlos weite Berg-Landschaft mit ihrem Lichtspiel schon fast romantisch in Szene. Es ist still. Während abseits der Zivilisation Elche umherwandern und Karibus durch das Gelände streifen, dröhnten beim ersten Wettkampf, dem Motorschlitten-Rennen, die Motoren. Das kanadische Team nutzte ihren Erfahrungsvorsprung im Umgang mit den 80 PS starken Gefährten und gewann souverän die Männer- wie auch die Damenwertung. TV-Moderatorin und Hobbyrennfahrerin Lina van de Mars raste auf Platz drei.
Die „Herzogin“ in Carcross war der Ehrengast des zweiten Wettkampfes der Fulda Challenge – dem Schlitten ziehen. Schon mehr als 100 Jahre wohnt „The Duchess“ auf dem Abstellgleis neben der alten Bahnstation. Die Pioniere des Yukon-Territoriums holten die kleine Dampflok 1898 während des großen Goldrausches nach Carcross, um hier Frachtwagons zu ziehen. Als Denkmal erinnert diese Eisenbahn an jene verwegenen Zeiten, als es hier in der Region noch ein lebensgefährliche Herausforderung war, den gefürchteten White-Pass nach Alaska zu überqueren.
Für die Athleten der Fulda Challenge ging es auf dem alten, aus Holzbohlen bestehenden Bahnsteig um eine weitaus ungefährlichere Herausforderung. Eine kraftraubende Aufgabe war es dennoch, einen rund 120 Kilogramm (Herren) bzw. 80 Kilogramm (Damen) schweren Schlitten über 100 Meter zu ziehen. „Das war brutal. Eine echte körperliche Herausforderung“, bilanzierte Gerd Schönfelder erschöpft, aber glücklich. Er war auf Bestzeitkurs, doch ein Ausrutscher auf der Ziellinie warf ihn noch auf Platz drei zurück.
Der Rekordsieger der paralympischen Winterspiele (16 Goldmedaillen) bildet mit seiner Teampartnerin Dr. Christine Theiss ein dynamisches Duo. Die amtierende Kickbox-Weltmeisterin gewann auch prompt die Damenwertung: „Der Wettkampf verlangte Kraft und Kondition, das war ganz nach meinen Geschmack“. Nach dem ersten Wettkampftag liegt das Team Theiss/Schönfelder punktgleich mit den beiden Teams aus Österreich und der Schweiz auf dem zweiten Platz. Das kanadische Duo gewann souverän die Tageswertung und führt somit auch die Gesamtwertung an.
Bis zum 18. Januar kämpfen die sieben Zweierteams bei der Fulda-Challenge um den Hauptpreis: Ein Goldnugget aus dem Klondike-Gebiet. Nur der vielseitigste Sportler hat dabei Chancen, den Sieg zu erringen. Halbmarathon, Schneeschuh-Lauf, Helikopter-Drop, Ski-Jöring, Ski-Langlauf, Schluchtenüberquerung am Seil und ein Geländewagen Offroad-Parcour stehen noch auf dem Programm. Der größte Gegner sind aber nicht die anderen Mannschaften, sondern die unbarmherzige Kälte, auch wenn die Witterungsbedingungen des Yukon-Territoriums in diesen Tagen für malerische Landschaftseindrücke der nahezu unberührten kanadischen Natur sorgen.
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