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Continental unterstützt Serieneinführung von Car-to-X-Kommunikation

06/08/12

Ab heute ist die komplette Versuchsflotte eines der weltweit größten Feldtests zum Thema Car-to-X-Kommunikation auf deutschen Straßen unterwegs. Im Rahmen des Forschungsprojekts simTD (Sichere Intelligente Mobilität – Testfeld Deutschland) arbeiten 17 Partner daran, den Straßenverkehr mittels Vernetzung und Informationsaustausch sicherer, effizienter und entspannter zu machen. Dafür werden Kommunikationstechnologien eingesetzt, die den erfassbaren Bereich eines Fahrzeugs um ein Vielfaches vergrößern, so dass Gefahren erkannt und Fahrer rechtzeitig gewarnt werden können. „Durch fortschrittliche elektronische Fahrerassistenzsysteme, basierend auf Umfeld erfassenden Kamera-, Radar- und Infrarotsensoren ist das Autofahren in den letzten Jahren bereits wesentlich sicherer geworden. Car-to-X-Kommunikation geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es uns quasi ‚um die Ecke‘ zu schauen, also noch vorausschauender zu fahren. Damit wird ein entscheidender Schritt zur weiteren Verbesserung der Fahr- und Verkehrssicherheit getan“, sagte Dr. Peter E. Rieth, Leiter Systems & Technology bei der Continental-Division Chassis & Safety.
Im Rahmen von simTD entwickelte der internationale Automobilzulieferer Continental die Kommunikationseinheit CCU (Communication Control Unit), die das Austauschen von Informationen über verschiedene Kanäle wie zum Beispiel UMTS oder Automotive WLAN ermöglicht. Via GPS werden zudem Daten zur Positionierung und Zeitsynchronisation gewonnen. Die Kommunikationseinheit bildet gemeinsam mit einer Anwendungseinheit, die innerhalb des simTD-Projekts vom Projektpartner Bosch entwickelt wurde, die ITS (Intelligent Transportation Systems) Vehicle Station, die in allen simTD-Versuchsfahrzeugen eingesetzt wird. Bei der Entwicklung bestand die Herausforderung vor allem darin, die Kommunikationsprozesse über die Grenzen des Autos hinweg so zu vereinheitlichen, dass eine gemeinsame Basis geschaffen wurde, auf der fahrzeugübergreifende Informationen ausgetauscht werden können.
Für die Anwendungseinheit wirkte Continental an der Definition, Spezifikation, Entwicklung und Erprobung der kooperativen ITS-Anwendungen mit und lieferte die Softwarekomponenten für das Baustelleninformationssystem, die Stauendewarnung, die erweiterte Navigation sowie die Internet-basierte Dienstnutzung. Durch diese Anwendungen werden dem Fahrer verkehrsrelevante Informationen im Fahrzeug angezeigt, wie beispielsweise das nicht einsehbare Stauende hinter der Kurve, die Position und Länge einer Baustelle sowie die Verkehrslage in diesem Abschnitt. Des Weiteren kann die Navigationsroute dynamisch an die aktuelle Verkehrssituation angepasst werden.
Im Rahmen der Systemintegration – einem von sechs simTD-Teilprojekten – wurden schließlich Fahrzeug-, Kommunikations- und Verkehrstechnologien integriert, zu einem ganzheitlichen System verknüpft und in monatelangen Erprobungen im Labor, auf einem geschlossenen Testgelände und auf der Straße getestet und optimiert.
Continental entwickelt Car-to-X-System zur Serienreife weiter
„Im Rahmen von simTD können wir die Entwicklung und Implementierung eines Car-to-X-Systems zum ersten Mal unter realen Bedingungen erproben. Diese wertvollen Erfahrungen gilt es sodann mit unserer Systemkompetenz zu kombinieren und die Car-to-X-Kommunikation zur Serienreife weiter zu entwickeln“, sagte Dr. Bernhard Klumpp, Leiter des Geschäftsbereichs Passive Sicherheit & Sensorik bei der Continental-Division Chassis & Safety.
Dementsprechend entwickelt Continental an zwei Komponenten, die ein kostengünstiges Car-to-X-System ermöglichen: den Sensor M2XPro und das Intelligente Antennenmodul. Der M2XPro-Sensor (Motioninformation 2 X Provider) kann die Position eines Fahrzeugs fahrstreifengenau bestimmen. Dies gelingt durch die Fusion von Fahrdynamiksensoren und GPS-Daten. Der Sensor liefert anderen Steuergeräten mit Hilfe eines intelligenten Fusionsalgorithmus Bewegungsinformationen des Fahrzeugs sowie eine präzise Zeitbasis – eine wichtige Voraussetzung für Car-to-X-Kommunikation. Zusätzlich kann der M2XPro auch die eigentlichen Car-to-X-Funktionen berechnen, so dass kein zusätzliches Steuergerät notwendig ist. In Kombination mit dem Intelligenten Antennenmodul von Continental können die genauen Fahrzeugdaten nicht nur allen fahrzeugeigenen Systemen zur Verfügung gestellt, sondern auch an die umgebende Infrastruktur gesendet werden. Das Intelligente Antennenmodul integriert in einer Einheit die Antennen für die drahtlose Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur, die Antennen für den Fahrzeuginnenraum sowie die zugehörige Sende- und Empfangselektronik. Damit ermöglicht das Modul neben Diensten wie Telefon, Radio, GPS oder WLAN auch die künftige Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation.
„Mit der Weiterentwicklung dieses Car-to-X-Systems werden wir in wenigen Jahren in Serie gehen können“, so Dr. Klumpp weiter. „Damit unterstreichen wir erneut unsere Systemkompetenz bei der Entwicklung innovativer Sicherheitstechnologien.“
simTD-Projektpartner sind: Adam Opel AG, AUDI AG, BMW AG, BMW Forschung und Technik GmbH, Daimler AG (simTD-Projektleitung), Ford Forschungszentrum Aachen GmbH, Volkswagen AG, Robert Bosch GmbH, Continental, Deutsche Telekom AG, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI), Technische Universität Berlin, Technische Universität München, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes, Universität Würzburg, Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement und Stadt Frankfurt am Main.
Gefördert und unterstützt wird das Projekt durch die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie (BMWi), Bildung und Forschung (BMBF), Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sowie durch das Land Hessen, den Verband der Automobilindustrie e.V. und das Car 2 Car Communication Consortium.
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